«Veränderung ist möglich – wenn wir sie gemeinsam anpacken»
Seit Mai ist die aufstrebende Tessiner Kantonspolitikerin Nara Valsangiacomo Präsidentin von Pro Alps. Nach rund 100 Tagen im Amt verrät sie im Interview, warum sie sich für den Schutz der Alpen einsetzt und warum die Verlagerungspolitik dringend neuen Schwung braucht.
Nara, schon vor der Übernahme des Präsidiums warst du als Vorstandsmitglied bei uns aktiv und engagierst dich auch darüber hinaus für nachhaltige Verkehrslösungen. Was motiviert dich persönlich, dich so intensiv für den Alpenschutz einzusetzen?
Ich bin im Mendrisiotto geboren und aufgewachsen – einer wunderschönen Region, die jedoch stark unter dem Verkehr leidet. Schon als Kind habe ich erlebt, wie wir weisse Tücher an die Fenster hängten, um gegen die Luftverschmutzung zu protestieren und ich erinnere mich an Stände, an denen für den Umweltschutz sensibilisiert wurde. Nachhaltigkeit und der Wille, Lebensrealitäten zu verbessern, motivieren mich seither für mein Engagement zum Schutz der Alpen.
Wie verbindest du deine Tessiner Wurzeln mit deinem Engagement für die ganze Schweiz?
Das Mendrisiotto ist ein Brennpunkt des Transitverkehrs. Ich habe also schnell verstanden, was es bedeutet, als motorisierter Korridor für den Transport in der ganzen Schweiz und ganz Europa zu dienen. Das Problem ist aber nicht nur lokal, auch andere Regionen leiden unter dem Verkehr und die negativen Auswirkungen gehen uns alle an. Ich stehe daher für ganzheitliche Lösungen ein, damit auch die nächste Generation die Schönheit der Alpen noch geniessen darf. Ich bin überzeugt, dass Veränderung möglich ist, wenn wir sie gemeinsam anpacken.
Nara, schon vor der Übernahme des Präsidiums warst du als Vorstandsmitglied bei uns aktiv und engagierst dich auch darüber hinaus für nachhaltige Verkehrslösungen. Was motiviert dich persönlich, dich so intensiv für den Alpenschutz einzusetzen?
Ich bin im Mendrisiotto geboren und aufgewachsen – einer wunderschönen Region, die jedoch stark unter dem Verkehr leidet. Schon als Kind habe ich erlebt, wie wir weisse Tücher an die Fenster hängten, um gegen die Luftverschmutzung zu protestieren und ich erinnere mich an Stände, an denen für den Umweltschutz sensibilisiert wurde. Nachhaltigkeit und der Wille, Lebensrealitäten zu verbessern, motivieren mich seither für mein Engagement zum Schutz der Alpen.
Wie verbindest du deine Tessiner Wurzeln mit deinem Engagement für die ganze Schweiz?
Das Mendrisiotto ist ein Brennpunkt des Transitverkehrs. Ich habe also schnell verstanden, was es bedeutet, als motorisierter Korridor für den Transport in der ganzen Schweiz und ganz Europa zu dienen. Das Problem ist aber nicht nur lokal, auch andere Regionen leiden unter dem Verkehr und die negativen Auswirkungen gehen uns alle an. Ich stehe daher für ganzheitliche Lösungen ein, damit auch die nächste Generation die Schönheit der Alpen noch geniessen darf. Ich bin überzeugt, dass Veränderung möglich ist, wenn wir sie gemeinsam anpacken.
«Niemand will mehr Lastwagen auf den Strassen: Wir müssen die Bundespolitik wachrütteln!»
Ende August hast du im Tessin einen Protest gegen den SBB-Kahlschlag angeführt. Was trieb dich an?
Viele Entscheide aus Bern haben negative Auswirkungen auf das Tessin. SBB Cargo will acht Terminals schliessen, zwei davon im Tessin. Damit gehen Arbeitsplätze verloren – und es rollen Tausende zusätzliche Lastwagen durch eine Region, die schon heute unter der Belastung leidet. Mich treibt nicht nur das Gefühl der Ungerechtigkeit an, sondern auch die Überzeugung: Lösungen liegen in greifbarer Nähe!
Du gehst für den Alpenschutz auf die Strasse und bis ins Bundeshaus?
Ja. Von der Demo gegen eine dritte Fahrspur zwischen Lugano und Mendrisio bis hin zum Sammeln von Unterschriften gegen den Autobahnausbau: Aktivismus ist für mich politische Beteiligung! Gleichzeitig engagiere ich mich in der institutionellen Politik: Durch meine Arbeit als Gemeinderätin von Coldrerio und als Mitglied im Tessiner Grossrat kann ich mich einbringen und Signale setzen. Als Präsidentin von Pro Alps kann ich nun schweizweit für die Anliegen einer nachhaltigen Verkehrspolitik einstehen und mich mit bundespolitischen Akteuren austauschen. Die Herausforderungen sind gross, aber ich bin voller Tatendrang.
Du bist seit rund 100 Tagen unsere Präsidentin – was hat dich in dieser Zeit am meisten überrascht oder auch gefreut?
Neben meinen politischen Beweggründen für das Amt als Präsidentin hat mich auch die Zusammenarbeit mit einem tollen Team motiviert. Es hat mich zwar nicht überrascht, aber begeistert, mit welcher Energie und Professionalität die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsere Ziele voran- treiben. Dazu kommen die Begegnungen mit unseren Mitgliedern – zum Beispiel bei der Mitgliederversammlung, dem Alpenfeuer oder der LSVA-Aktion – ohne die unsere Arbeit gar nicht möglich wäre. Den direkten Austausch finde ich sehr bereichernd und ich möchte unbedingt noch mehr Leute von unseren Anliegen überzeugen!
Welches sind deine wichtigsten Ziele als Präsidentin von Pro Alps?
Wir müssen die Bundespolitik wachrütteln! Niemand will mehr Lastwagen auf den Strassen, aber Trägheit und Sparmassnahmen lassen die Verlagerungspolitik ins Ab- seits geraten. Die Schiene ist die sozialere und umweltfreundlichere Lösung. Deshalb will ich die betroffenen Regionen stärker mobilisieren und insbesondere auch junge Menschen für den Alpenschutz gewinnen.
Was wünschst du dir von der Schweizer Bevölkerung in Bezug auf den Schutz der Alpen?
Mehr Beteiligung und mehr Gemeinsinn. Oft wird Freiheit als wichtigstes Prinzip beschworen. Sie wird jedoch zu einem gefährlichen Prinzip, wenn wir unsere Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und der Umwelt ausser Acht lassen. Die Freiheit, den Gotthard billig auf der Strasse zu überqueren, wird schnell zum Fluch für diejenigen, die an den Transitachsen leben: sowohl im Tourismusverkehr als auch im Schwerverkehr.
Neue Präsidentin, Petition und Resolution
Protestaktion gegen den SBB-Kahlschlag in Mendrisio
Pro Alps
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