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Gotthardverkehr in Wassen

Der Ständerat hat heute einstimmig die Motion zur Einführung einer Durchfahrtsabgabe für Transitfahrten durch die Schweiz angenommen. Pro Alps begrüsst diesen Entscheid als wirksames Instrument zur Lenkung des zunehmenden Freizeit- und Ferienverkehrs durch die Alpen.

Der Personenverkehr auf der Nord-Süd-Achse – insbesondere über den Gotthard und den San Bernardino – belastet die Bevölkerung stark. Der Bundesrat anerkennt die Problematik zwar, hat aber bisher trotz Verfassungsauftrag keine ausreichenden Massnahmen ergriffen. Es besteht dringender politischer Handlungsbedarf – nicht zuletzt, weil der Nationalrat im Mai 2025 eine variable Alpenmaut nur knapp abgelehnt hat.

Lenkung des Transitverkehrs entlastet Alpen
Die neue Durchfahrtsabgabe (DA) soll für Personenfahrzeuge gelten, die die Schweiz auf dem Strassenweg von einem Nachbarstaat in einen anderen durchqueren und keinen völkerrechtlichen Anspruch auf gebührenfreie Durchfahrt haben. Die Höhe der Abgabe soll sich nach Verkehrsdichte, Tageszeit und Wochentag richten und so die Spitzenbelastung auf den Nationalstrassen reduzieren – insbesondere entlang der Nord-Süd-Achsen.

Am Gotthardstrassentunnel beträgt der Anteil ausländischer Fahrzeuge an reiseintensiven Tagen bis zu 80 Prozent. «Eine gezielte Lenkung mit einer Durchfahrtsabgabe kann die Situation entlang der Transitachsen spürbar entschärfen», sagt Nara Valsangiacomo, Präsidentin von Pro Alps. Zudem unterstreicht die Tessinerin: «Für das Tessin als Tourismusdestination entstehen durch die Einführung einer Durchfahrtsabgabe keine Nachteile. Im Gegenteil: durch eine Lenkung des Transitverkehrs mit einer variablen Abgabe verbessert sich die verkehrliche Erreichbarkeit aller Regionen entlang der Transitachsen deutlich».

Einnahmen gezielt für den Alpenschutz einsetzen
Bezüglich der Verwendung der Einnahmen plädiert Pro Alps für eine gezielte Verwendung der Einnahmen zugunsten der Bahninfrastruktur und des Alpenschutzes. Neben der im Vorstoss vorgesehenen Unterstützung von Agglomerationsprogrammen in betroffenen Transitregionen sollten Mittel auch dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) sowie konkreten Massnahmen gegen die Belastungen durch den Transitverkehr zufliessen. Eine ausschliessliche Verwendung der Einnahmen für den weiteren Ausbau der Nationalstrassen widerspräche den Anliegen der betroffenen Bevölkerung.

Nach dem einstimmigen Ja im Ständerat steht nun die Beratung des Vorstosses im Nationalrat an. Pro Alps wird den weiteren politischen Prozess eng begleiten und sich dafür einsetzen, dass die Stimme der Alpen in Bern gehört wird.

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