Pro Alps verleiht dem Management von SBB Cargo dafür den Schmähpreis «Teufelsstein».
Mit dem Kahlschlag gefährdet SBB Cargo die Zukunft des Schweizer Schienengüterverkehrs. Pro Alps verleiht dem Management von SBB Cargo dafür den Schmähpreis «Teufelsstein».
SBB Cargo macht Verluste und gilt deshalb seit Jahren als Klotz am Bein des SBB-Konzerns. Mit seinem aktuellen Abbauprogramm unterstreicht Alexander Muhm, Leiter Güterverkehr der SBB seit 2023, die SBB-Sichtweise wie die Rolle der Schiene im Schweizer Güterverkehr zukünftig aussehen soll: allein die Rentabilität zählt, wobei mehr Lastwagen auf Schweizer Strassen bewusst in Kauf genommen werden. Dieses Kalkül widerspricht jedoch den Interessen der Bevölkerung und den Zielen der Schweizer Verkehrspolitik. Deshalb erhielt das Management von SBB Cargo am Mittwochvormittag vor seinem Hauptsitz in Olten den Schmähpreis «Teufelsstein».
Hunderte Millionen Subventionen und trotzdem Abbau
Die Politik hat im Rahmen der Revision des Gütertransportgesetzes (GüTG) im Frühjahr 2025 hunderte Millionen Franken Subventionen an SBB Cargo gesprochen, um den Schienengüterverkehr in der Schweiz über die nächsten acht Jahre zu fördern und zu stärken. Eigentlich ein klarer Auftrag. Trotzdem versucht Muhm weiterhin, zwei gegensätzliche Positionen unter einen Hut zu bringen: er nimmt hunderte Millionen Franken an Steuergeldern ein – gedacht zur Stärkung der Schiene – und erklärt gleichzeitig, dass damit kein Auftrag zur Verlagerung im nationalen Güterverkehr verbunden ist und baut ab. Ein unsinniger Spagat, den Pro Alps scharf kritisiert!
Motion fordert Aufrechterhaltung der SBB Cargo Leistungen
Auch in der Politik werden die Stimmen lauter, die den Kurs von Muhm und Co. nicht goutieren. In der Herbstsession hat die Basler Ständerätin Eva Herzog eine Motion 25.4147 eingereicht, welche darauf abzielt, das Leistungsniveau von SBB Cargo zu sichern sowie das Kernnetz im kombinierten Güterverkehr zu erhalten. Mitunterschrieben haben gewichtige Vertreter und Vertreterinnen aller Bundesratsparteien. Pro Alps wird sich im weiteren Verlauf für die Annahme dieser Motion einsetzen.
Zweiter Teufelsstein für SBB
Pro Alps verleiht den «Teufelsstein» für Transportunsinn seit über 20 Jahren. Die Muttergesellschaft – die SBB – erhielt ihn bereits 2018 für eine Fassade aus deutschem Stein, welche ihn China bearbeitet und an einem SBB Gebäude in der Europaallee in Zürich montiert wurde. Die heutige Übergabe des Preises durch die Präsidentin von Pro Alps, Nara Valsangiacomo, an den Leiter Güterverkehr von SBB Cargo, Alexander Muhm, hatte deshalb einen besonderen Beigeschmack.
«Dass es für SBB Cargo keinen Verlagerungsauftrag gibt, ist nur die halbe Wahrheit. Warum sonst sollte das Parlament SBB Cargo subventionieren, wenn nicht, um Verkehre auf der Schiene zu halten und die Strassen zu entlasten?»
«Das Parlament hat Anfang dieses Jahres hunderte Millionen Franken an Subventionen bereitgestellt, um den Schweizer Schienengüterverkehr zu stärken. Stattdessen verwendet SBB Cargo die Gelder, um ein Abbauprogramm zu finanzieren. Das ist hochproblematisch.»
Pro Alps
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