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Lastwagen-Stau im Tessin

Der Strassen­güterverkehr verursacht Milliarden­kosten durch Klima-, Umwelt- und Gesundheits­schäden – Kosten die nicht von den Verursachern, sondern von der Allgemeinheit getragen werden. Der Schienen­güter­verkehr ist deutlich umwelt­schonender, trägt seine Infrastruktur­kosten aber selbst. Das verzerrt den Wettbewerb zulasten der klima­freundlichen Schiene.

 

Der am 24. September 2025 veröffentlichte Bericht des Bundesamts für Raum­planung (ARE) analysiert die externen Kosten und den Nutzen des Verkehrs für das Jahr 2022. Die externen Kosten umfassen die Folge­kosten der Mobilität, welche nicht durch die Verursacher getragen werden. Diese werden in neun Bereiche unterteilt – darunter Klima, Gesundheit, Lärm und Boden­schäden. Sie zeigen, wie stark verschiedene Verkehrs­mittel die Umwelt und Gesellschaft belasten.

Strasse vs. Schiene: Ein teurer Unterschied
Total betragen die externen Kosten des Strassengüter­verkehrs im Berichts­jahr 3’161 Mio. Franken. Davon entfallen 1’291 Mio. Franken auf Liefer­wagen und 1’870 Mio. Franken auf den Schwer­verkehr (die 503 Mio. Franken Einnahmen durch die leistungs­abhängige Schwerverkehrs­abgabe (LSVA) bereits abgezogen). Zum Vergleich: der Schienen­güter­verkehr verursacht lediglich 431 Mio. Franken – weniger als ein Viertel der externen Strassen­kosten. Besonders gravierend sind die Unterschiede in den Bereichen Klima, vor- und nachgelagerte Prozesse sowie Boden­schäden. Die vor- und nachgelagerten Prozesse beim Verkehr umfassen alle Schritte, die vor dem Fahren (z.B. beim Fahrzeugbau) sowie nach dem Fahren (Folge­schäden) entstehen.

Die unsichtbare Rechnung zahlen wir alle
Externe Kosten sind nicht nur volkswirt­schaftliche Kenn­zahlen – sie betreffen unsere Lebens­realität. Klima­kosten bedeuten mehr Hitzetage, Extrem­wetter und steigende Gesundheits­risiken. Vor- und nachgelagerte Prozesse belasten die Umwelt durch energie­intensive Produktion und Entsorgung von Fahrzeugen und Infrastruktur. Boden­schäden entstehen, wenn Natur­flächen versiegelt werden – mit Folgen für Biodiversität, Wasser­haushalt und lokale Ökosysteme. Diese Belastungen treffen besonders Menschen in dicht besiedelten Regionen und sensiblen Land­schaften wie den Alpen.

Die Zahlen des ARE zeigen klar: Eine Ver­lagerung des Güter­verkehrs von der Strasse auf die Schiene ist nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirt­schaftlich sinnvoll. Pro Alps setzt sich für eine nachhaltige Mobilität in den Alpen­regionen ein – mit weniger Lärm, weniger Emissionen und mehr Lebens­qualität.

 

 

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