Die Unwetter der letzten Wochen sind eine grosse Tragödie – insbesondere für die Menschen in den betroffenen Regionen. Der Einsturz eines Strassenabschnitts auf der San-Bernardino-Route hat ausserdem weitreichende Folgen für den Verkehr. Die Autobahnsperrung der A13 führt zu Mehrverkehr und einer zusätzlichen Belastung für die Menschen an der Gotthard-Nord-Süd-Achse.

Aufgrund der Auswirkungen von Unwettern musste die A13 im Misox und nun auch der Simplon-Pass gesperrt werden. Diese ausserordentliche Situation hat auch Einfluss auf die A2 am Gotthard – es kommt zu Mehrverkehr. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat verschiedene Massnahmen beschlossen, um den Verkehr so verlässlich wie möglich abzuwickeln. Dazu gehört auch eine befristete einstündige Kürzung des Nachtfahrverbots am Gotthard.

Unter den gegebenen Umständen kann die Alpen-Initiative die Kürzung des Nachtfahrverbots um eine Stunde auf der Strecke zwischen Ripshausen UR und Giornico TI mittragen. Die Alpen-Initiative begrüsst zudem, dass der Schwerverkehr bei Stau am Gotthard dosiert wird. Die Alpen-Initiative hat Vertrauen in die Behörden, dass sie geltendes Gesetz respektieren. Klar ist, dass das Nachtfahrverbot so bald wie möglich wieder regulär gelten muss. Das Nachtfahrverbot schützt Menschen in der ganzen Schweiz seit Jahrzehnten vor gesundheitsschädigendem Lärm sowie weiteren negativen Auswirkungen des Strassengüterverkehr in der Nacht. Zudem ist es ein essenzielles Instrument der Schweizer Verlagerungspolitik.

Wie das ASTRA anerkennt, wäre eine ausgedehnte Verkürzung oder eine komplette Auflösung des Nachtfahrverbots nicht mit dem Gesetz vereinbar. Die Alpen-Initiative unterstützt den getroffenen Kompromiss aufgrund der ausserordentlichen Lage und verfolgt die weitere Entwicklung eng.

Die Schiene ist auch in der aktuellen Situation ein wichtiger Teil der Lösung: Die Alpen-Initiative begrüsst, dass die Anbieter von Transportleistungen im Kombinierten Verkehr, bspw. die Hupac, zusätzliche Angebote für die Verlagerung der Güter auf die Schiene bereitstellen. Zudem ist auch die Rollende Landstrasse Freiburg (DE) – Novara (IT), welche von RAlpin angeboten wird, eine valable Alternative für den alpenquerenden Lastwagenverkehr.

Die aktuelle Situation ist eine Belastung – für die Menschen an den von den Unwettern versehrten Orten und nun auch für die Anwohnenden an den Transitachsen, die den Mehrverkehr zu spüren bekommen. In solchen ausserordentlichen Fällen haben wir gelernt, mit Kompromissen zu leben und vor allem Solidarität zu zeigen, um gemeinsam die Herausforderungen zu meistern.

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