Wie steht es um die Zukunft des Wasserschlosses Europas?
Die Schweizer Alpen liefern Trinkwasser für Millionen, speisen bedeutende Flüsse und gelten daher als das «Wasserschloss Europas». Dieses Schloss bekommt aufgrund des Klimawandels jedoch Risse.
Das Thema Wasser hat in der Schweiz eine grosse Bedeutung. Die Schweiz ist eines der wasserreichsten Länder Europas und in unseren Bergen entspringen einige der grössten Flüsse des Kontinents, darunter der Rhein, die Rhone, der Inn und der Ticino. Die Alpen fungieren dabei als gigantischer Wasserspeicher, der Niederschlag in Form von Schnee und Eis speichert und über das Jahr verteilt in die Flüsse abgibt. Diese Flüsse versorgen Millionen von Menschen mit Trinkwasser, bewässern landwirtschaftliche Flächen und speisen wichtige Ökosysteme entlang ihrer Wege. Wasser spielt zudem in der nachhaltigen Energieversorgung eine entscheidende Rolle. Alleine in der Schweiz stammen gegen 60 Prozent des produzierten Stroms aus Wasserkraft.
Aufgrund des Klimawandels wird es in der Schweiz trockener, heisser und schneeärmer. Zugleich werden wir künftig jedoch mit heftigeren Niederschlagsereignissen konfrontiert werden. Gletscher schmelzen und verschwinden. Die einzigartigen und sensiblen Ökosysteme insbesondere in den alpinen Regionen stehen folglich unter grossem Stress. Die Lösung? Konsequenter Klimaschutz! Der Verkehr spielt dabei eine Schlüsselrolle. Er verursacht rund ein Drittel des gesamten CO₂- Ausstosses in der Schweiz. Also: Verkehr vermeiden, verlagern, (klima-)verträglich gestalten!
«Eine nachhaltige Schweizer Verkehrspolitik ist zentral, damit aus dem Wasserschloss kein Luftschloss wird.»
Klimawandel in den Alpen
Der menschgemachte Klimawandel fällt in der Schweiz im Vergleich zum globalen Durchschnitt überdurchschnittlich aus. Seit der vorindustriellen Referenzzeit ist hier die Temperatur im Durchschnitt 2.8 °C gestiegen, während es global 1.3 °C sind.
Gletscherschwund bringt Wassernot
Die Schweizer Gletscher schmelzen immer schneller. In den Jahren 2022 und 2023 verschwanden 10 Prozent des Volumens, so viel wie zwischen 1960 und 1990. Wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, werden die Gletscher in 100 Jahren wohl verschwunden sein.
Das alpine Wasser ist systemrelevant
Die Wasserversorgung Europas, die wichtigste einheimische Quelle erneuerbarer Energien, der Ursprung von Leben – der menschgemachte Klimawandel setzt dies alles unter Druck. Deshalb setzen wir uns für eine energische Klimapolitik ein!
Was sind die Folgen des Klimawandels im Wasserschloss Europas?
Der Klimawandel, angeheizt durch den Strassenverkehr, führt zum Abschmelzen der Gletscher und zu drastischen Veränderungen der Niederschlagsmuster. Er ist daher eine Bedrohung für die Berggebiete sowie den europäischen Wasserhaushalt.
Drastische Veränderungen in der Verfügbarkeit von Süsswasser
Der Klimawandel beeinflusst den alpinen Wasserhaushalt: Es kommt regelmässig zu Trockenheit im Sommer, da es markant weniger regnet, im Frühling weniger Schnee in den Bergen hat und die Gletscher verschwinden. Schmelzwasser löst sich wortwörtlich in Luft auf. Gleichzeitig werden Starkniederschläge häufiger und intensiver. Die Auswirkungen auf die Infrastruktur in den alpinen Regionen, die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft sowie die Energieversorgung in ganz Europa sind vielfältig, drastisch und irreversibel.
Zusätzlicher Stress für sensible alpine Ökosysteme
Besonders in alpinen Regionen bringt der Klimawandel drastische Veränderungen für die natürlichen Wasserspeicher und folglich Landschaft und Gewässer. Der Stress, dem Gewässerökosysteme bereits heute ausgesetzt sind, wird zusätzlich verstärkt. Eine grosse Anzahl an Tier- und Pflanzenarten kann sich nicht an erhöhte Wassertemperaturen anpassen. Andere Gewässer verschwinden ganz, was sensible Lebenswelten ins Ungleichgewicht bringt. Zudem wird die Verbreitung von invasiven Arten begünstigt – auf Kosten der alpinen Artenvielfalt.
Niedrige Wasserstände als Problem für die Schifffahrt
Die niedrigen Wasserstände machen der Schifffahrt bereits heute zu schaffen. Im Jahr 2018 beispielsweise mussten Touristenboote sowie auch die Rheinschifffahrt ihren Betrieb zeitweise einstellen. Über die Rheinschifffahrt wird zurzeit mehr als zehn Prozent des Aussenhandels der Schweiz abgewickelt. Dies sind rund sieben Millionen Tonnen Güter oder 100’000 Container pro Jahr. Eine weitere Zuspitzung des Wassermangels hätte vermutlich auch eine Rückverlagerung vom Schiff auf die Strasse zu Folge.
Gemeinsam für einen klimaneutralen Verkehr!
Die Klimaerwärmung ist die grösste Bedrohung für das Wasserschloss Europas. Gleichzeitig ist der Verkehr der grösste Schweizer CO2-Emittent. Die gute Nachricht? Ihr Einsatz für Pro Alps wirkt!
Damit die Risse im Wasserschloss Europas nicht zu Brüchen werden, setzen wir uns bei Pro Alps seit mehr als drei Jahrzehnten für eine nachhaltige Verkehrspolitik in der Schweiz ein. Und dies aus gutem Grund. Der Verkehr ist für rund einen Drittel der Schweizer CO2-Emissionen verantwortlich. Allein der Anteil des Güterverkehrs liegt aktuell bei rund 5 Prozent.
Dank unserem langjährigen Einsatz für mehr Verlagerung auf die umweltfreundliche Schiene fahren heute täglich rund 2’200 Lastwagen weniger durch die Alpen. Dadurch werden rund 77 Millionen Liter Diesel pro Jahr gespart! Es gilt, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Pro Alps hat in diesem Zusammenhang seinen visionären Plan für einen klimaneutralen Schweizer Güterverkehr bis ins Jahr 2035 lanciert, sodass auch der Schwerverkehr endlich seiner Verantwortung nachkommt. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen dazu.
Klimaschutz funktioniert nur, wenn verschiedene Akteure an den richtigen Schrauben drehen. Pro Alps setzt da an, wo es zählt. Wir leisten Sensibilisierungsarbeit zu den negativen Auswirkungen der menschgemachten Klimaerwärmung auf das sensible Alpengebiet. Gleichzeitig setzen wir uns aktiv in den relevanten Gremien, Netzwerken und Parlamenten für politische Rahmenbedingungen ein, sodass das Klima geschützt und das Wasserschloss Europas erhalten bleibt.
Reifengummi bis ins rheinische Quellwasser
Tausende Tonnen an Reifenabrieb kontaminieren Schweizer Naturschutzgebiete und Gewässer. Gar bei der Rheinquelle auf 2'345m ü. M. wurden Partikel gefunden.
Gletscher schmelzen rapide
Seit 2001 schmolzen rund 40 Prozent des Schweizer Gletschervolumens weg. Und damit schrumpft ein bedeutendes Süsswasserreservoir massiv.
CO2-Emissionen im Güterverkehr auf hohem Niveau
Seit 1990 stagnieren die CO2-Emissionen im Lkw-Verkehr auf hohem Niveau. Auch im Schienenverkehr herrscht positiver Stillstand: da sind sie konstant bei null.
Helfen Sie mit, die Alpen zu schützen.
Mit unserem Einsatz für einen klimaneutralen Verkehr helfen wir, dass die Risse im Wasserschloss Alpen nicht zu Brüchen werden.