Ausweichverkehr im Alpenraum
Die nationalrätliche Verkehrskommission KVF-N hat es an der gestrigen Sitzung verpasst, weitreichende Massnahmen zu beschliessen, um den Ausweichverkehr entlang der Nord-Süd-Achsen im Alpenraum wirksam einzudämmen.
Pro Alps kritisiert den fehlenden Tatendrang.
Aktion in Wassen | Foto: Luca Rossi
Der Ausweichverkehr entlang der Nord-Süd-Achse im Alpenraum wird zunehmend zu einem drängenden politischen Problem. Im Sommer 2024 lehnte das ASTRA in einem Bericht Massnahmen wie eine Maut oder ein Slotmanagement mit dem Argument ab, diese seien zu schwer umsetzbar. Stattdessen setzte es auf kurzfristige und kleinere Massnahmen, die das Problem kaum lindern.
Die lange erwartete nationalrätliche Kommissionssitzung zum Bericht des ASTRA fand am Dienstag, 14. Januar 2025 statt, doch auch hier dominierte Zurückhaltung. Lediglich ein Vorschlag von Pro Alps wurde aufgegriffen: Die betroffenen Kantone sollen künftig in besonders prekären Fällen temporäre Fahrverbote für den Ausweichverkehr erlassen können. Dies soll die anwohnende Bevölkerung vor dem ausufernden Ausweichverkehr entlasten. Zudem sollen Navianbieter verpflichtet werden, angeordnete Strassensperren in ihren Systemen abzubilden. Eine Abstimmung über die Einführung einer dynamischen Alpenmaut blieb ebenfalls aus.
Dennoch gibt es Hoffnung: Im Nationalrat steht die Beratung zur Motion 23.3611 an, die eine Maut für den Nord-Süd-Transit fordert. Pro Alps wird den weiteren Verlauf genau beobachten und gegebenenfalls alternative demokratische Mittel prüfen, um die Bevölkerung in den Alpen besser vor dem Ausweichverkehr zu schützen.