Mit dieser Petition fordern wir den Bundesrat auf, seinen verfassungsmässigen Auftrag wahrzunehmen und die Alpenregionen vor den negativen Auswirkungen des Transitverkehrs zu schützen.
Text der Petition:
Sehr geehrter Herr Bundesrat Albert Rösti
Am 20. Februar 1994 sagten Volk und Stände Ja zur Alpeninitiative und verankerten damit den Alpenschutzartikel 84 in der Bundesverfassung. Dessen Absatz 1 besagt: «Der Bund schützt das Alpengebiet vor den negativen Auswirkungen des Transitverkehrs. Er begrenzt die Belastungen durch den Transitverkehr auf ein Mass, das für Menschen, Tiere und Pflanzen sowie ihre Lebensräume nicht schädlich ist.» Leider erfüllt der Bundesrat auch nach mehr als 30 Jahren diesem Auftrag immer noch nicht.
Noch immer donnern zu viele Lastwagen durch die Alpen
Im Jahr 2000 überquerten 1,4 Millionen Lastwagen die Schweizer Alpen. Über fünfundzwanzig Jahre Verlagerungsbemühungen später sind es auch nach der Inbetriebnahme der Neuen Eisenbahntransversale NEAT immer noch 960’000. Das gesetzliche Ziel von 650’000 alpenquerenden Lastwagenfahrten pro Jahr wurde stets überschritten und wird weiterhin verfehlt. Den Preis dafür trägt die Allgemeinheit in Form von hohen ungedeckten Gesundheits- und Umweltkosten.
Belastungen durch den Freizeitverkehr
Der steigende Freizeit- und Tourismusverkehr setzt die Berggebiete zunehmend unter Druck. In neun von zehn Fällen nutzen Alpenquerende noch das Auto statt des öffentlichen Verkehrs. Rund drei Viertel aller Fahrten dienen dabei Freizeitzwecken. An Wochenenden, Feiertagen sowie in den Ferien sind viele Kantonsstrassen, die entlang der Autobahnen verlaufen, durch den Ausweichverkehr verstopft und die Alpenpässe werden von Autos und Töffs überrollt. Anwohnende entlang der Transitachsen sowie anderen vielbefahrenen Alpenpässen sind dem Verkehrslärm sowie den Schadstoffen ununterbrochen ausgesetzt.
Die Alpen müssen als lebenswerter Raum bewahrt werden. Das alpine Ökosystem ist jedoch bedroht. In den Bergen werden die negativen Verkehrsauswirkungen durch den Alpenfaktor vervielfacht. Abgase bleiben länger im Tal hocken und aufgrund der Topographie hallt der Lärm lauter. Die ständige Lärmbelastung sowie die Luftverschmutzung setzen nicht nur der Gesundheit der Einwohnenden, sondern auch dem sensiblen alpinen Ökosystem zu. Der zunehmende Strassenverkehr setzt zudem Mikroplastik aus Reifenabrieb frei. Diese Mikropartikel werden vom Regen in den Boden eingegraben, von Bächen mitgenommen und vom Wind bis in entlegenste Naturschutzgebiete der Schweiz verteilt. Mit dieser Petition fordern wir den Bundesrat auf, seinen verfassungsmässigen Auftrag wahrzunehmen und die Alpenregionen vor den negativen Auswirkungen des Transitverkehrs zu schützen.