Wie sieht Social Dumping auf Schweizer Strassen aus?
Niedrigere Löhne und schlechte soziale und arbeitsrechtliche Standards für Chauffeure und Chauffeusen: Social Dumping im Transportsektor führt zu unfairen Arbeitsbedingungen und Wettbewerbsverzerrung.
Einst galten sie als Helden der Strasse und auch heute sind sie unverzichtbar für die logistische Versorgung. Doch die Realität zeichnet ein anderes Bild: Die Chauffeure im internationalen Gütertransport, meist aus dem Osten Europas, erhalten Löhne, die weit unter den Mindestlöhnen der westeuropäischen Länder liegen. Zusätzlich arbeiten sie oft unter prekären Bedingungen und verbringen viele Wochen, wenn nicht gar Monate, in ihren engen Kabinen. Aus diesem Grund spricht man nicht nur von Lohndumping, sondern von Social Dumping.
Diese Praxis wird nicht nur auf Kosten der Gesundheit von Lkw-Chauffeuren betrieben, sondern wirkt sich negativ auf die Sicherheit auf den Strassen aus. Sie verzerrt zusätzlich den Wettbewerb im Transportsektor. Beim Fahrer im internationalen Gütertransport auf den Strassen handelt es sich um einem tendenziell tief entlöhnten und wenig geschützten Beruf. Der Schienengüterverkehr verfügt hingegen über einen Tarifvertrag, mit fairer Entlöhnung und Arbeitsbedingungen. Dies untergräbt die Bemühungen, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, und trägt zur Überlastung der Strassen bei.
Pro Alps steht daher für die Lastwagen-Chauffeure ein und engagiert sich für faire Arbeitsbedingungen im Strassengüterverkehr. Denn das Social Dumping schadet nicht nur den Chauffeuren, sondern bremst auch die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene.
Leben in der Kabine
Wochenlang sind sie unterwegs und hausen in engen Kabinen. «Sie wollen wissen, wie es sich anfühlt, im Lkw zu leben? Gehen Sie in Ihr Badezimmer und arbeiten dort drin. Machen Sie das mal mehrere Wochen lang, dann wissen Sie, wie es sich anfühlt.»
Die Hotels kann sich keiner der Fahrer leisten. Eine Nacht kostet 50 Euro oder mehr. «Ich kann dort nicht selbst kochen und fühle mich noch einsamer als auf der Raststätte, wo man immerhin noch andere Fahrer trifft.»
Er erzählt, dass er vor sechs Monaten das letzte Mal zu Hause war. Er fährt für eine italienische Firma frisches Obst und Gemüse in den Norden. Pro Monat verdient er 2700 Euro. Diesen Job wolle er nicht riskieren, darum bitte keine Fotos, keine Namen.
Schluss mit Social Dumping im Strassengüterverkehr!
Social Dumping im Transportsektor kann sich vielseitig negativ auswirken. Nicht nur die Lastwagen-Chauffeure sind direkt davon betroffen, sondern auch wir Konsumenten und Anwohnerinnen bekommen die Auswirkungen zu spüren.
unfaire Arbeitsbedingungen
Löhne unter dem Marktniveau, prekäre Arbeitsbedingungen und wochenlanger Aufenthalt in Lkw-Kabinen.
Gefährdete Sicherheit auf den Strassen
Defekte Bremsen, übermüdete Fahrer und überladene Lastwagen sind häufige Probleme, die durch hohen Preisdruck entstehen.
Wettbewerbs- verzerrungen
Die Schiene mit ihren hohen Standards der Arbeitsbedingungen bleibt gegenüber Dumpinglöhnen beim Strassengütertransport auf der Strecke.
Wir fordern: Gleiche Arbeitsbedingungen auf Schiene und Strasse!
Es ist Zeit, den Missstand von Social Dumping zu beenden und eine faire Lösung für alle umzusetzen: für die Chauffeure als auch für den fairen Wettbewerb zwischen Schiene und Strasse.
Die Arbeitsbedingungen der Lkw-Chauffeure, die durch die Schweiz fahren, haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Viele Fahrer stammen aus Osteuropa und sind oftmals genötigt, unter prekären Bedingungen zu arbeiten. Im Gegensatz dazu geniessen Lokführer in der Schweiz geregelte Arbeitszeiten und faire Arbeitsverträge. Diese Ungleichheit führt zu einem unfairen Wettbewerb zwischen Strassen- und Schienengüterverkehr. Wir fordern daher, dass die Arbeitsbedingungen der Fahrer an die hohen Standards der Bahn angepasst werden. Dies umfasst geregelte Ruhezeiten, faire Entlöhnung und bessere soziale Absicherung. Nur so wird Kostenwahrheit geschaffen und die Wettbewerbsverzerrung zwischen Strasse und Schiene reduziert. Dies ist entscheidend, um den Güterverkehr zu verlagern und die Alpen zu schützen.
Dies liegt nicht nur im Interesse der Fahrer, sondern auch der Sicherheit auf unseren Strassen: Defekte Bremsen, übermüdete Fahrer und überladene Lastwagen sind häufige Probleme, die durch hohen Preisdruck entstehen. Diese Verstösse gefährden nicht nur die Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmende. Daher ist es unerlässlich, die Arbeitsbedingungen und Sicherheitskontrollen im Gütertransport auf den alpenquerenden Strassen streng zu überwachen! Der Bund muss die versprochenen Kontrollzentren rasch fertigstellen und ausreichend ausstatten. Nur so können die Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Wir bleiben dran und halten den Druck auf politischer Ebene hoch. So erreichen wir eine nachhaltigere und faire Transportpolitik – im Interesse aller!
«Solange die Lastwagenfahrer unter so miserablen Bedingungen arbeiten müssen und dermassen ausgebeutet werden, wird die Schiene nicht mithalten können.»
Was wir tun
Pro Alps kennt die nötigen Massnahmen, um den Missstand des Social Dumpings auf Schweizer Strassen zu bekämpfen. So setzen wir uns dafür ein, dass gleiche Arbeitsbedingungen auf Schiene und Strasse geschaffen werden.
Wir sensibilisieren
Um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, haben wir die eindrucksvolle und authentische Reportage «Leben in der Kabine»erstellt. Durch persönliche Geschichten und visuelle Eindrücke schaffen wir ein Bewusstsein für die menschlichen und sozialen Kosten des Gütertransports auf der Strasse.
Wir überzeugen
Faire Arbeitsbedingungen für Lastwagen-Chauffeure schaffen Sicherheit und Kostenwahrheit zwischen Strasse und Schiene. Davon überzeugen wir die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger, damit nachhaltige und gerechte Lösungen im Transportwesen umgesetzt werden können. Nur so erreichen wir eine Balance zwischen wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Verantwortung, die langfristig allen zugutekommt.
Wir aktivieren
Indem wir durch die eindrückliche Reportage echte Erfahrungen teilen, möchten wir Menschen dazu bewegen, die Notwendigkeit fairer Arbeitsbedingungen und nachhaltiger Transportlösungen zu erkennen und zu unterstützen.
Unterstützen Sie uns für mehr Sicherheit und fairen Wettbewerb.