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Schienenverkehr Schweiz

Das am 9. Oktober veröffentliche ETH-Gutachten «Verkehr 45» macht deutlich: Um die Klima­ziele zu erreichen, die Alpen vor zunehmenden Verkehr zu schützen, und demo­kratische Entscheidungen zu respektieren, muss der Ausbau der Bahn systematisch priorisiert werden. Pro Alps fordert diesen – durch eine gestärkten Bahn­infra­struktur­fonds (BIF-24) und eine gerechte LSVA.

 

Wegen der steigenden Kosten beim Ausbau der National­strassen und der Bahn­infrastruktur liess das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) alle Ausbau­projekte vom ETH-Professor U. Weidmann überprüfen und priorisieren. Die Ergebnisse wurden am 9. Oktober im Rahmen einer Presse­konferenz bekannt­gegeben.

Bahn vor Strasse
Das Gutachten zeigt klar: Kapazitäts­ausbauten bringen oft nur geringen zusätzlichen Nutzen – weder verkehrlich, gesell­schaftlich oder ökologisch. Besonders bei Autobahn­projekten fällt der Grenz­nutzen tief aus. Deshalb muss die Verlagerung auf die Bahn systematisch priorisiert werden. Ebenfalls tragen viele der Projekte nicht zur Erreichung der Klima­ziele bei. Für die geplanten Bahn­projekte wird fast doppelt so viel Geld eingeplant wie für die Strassen­projekte. Dies zeigt, dass die Bahn auch finanziell gegenüber der Strasse priorisiert wird. Das aktuell zur Verfügung stehende Geld reicht aber nicht für alle priorisierten Projekte. Das Gut­achten rechnet deshalb mit 10 zusätzlichen Milliarden. Nur damit können klima­wirksame und struktur­stärkende Bahn­projekte umgesetzt werden. Das Gutachten warnt zudem vor mehr Verkehr in den Alpen­regionen durch den Ausbau von Autobahnen. Somit wird die Verlagerung auf die Bahn als strategisch not­wendig für den Alpen­schutz dargestellt.

Volks­entscheid respektieren – Alternativen statt Auto­bahnen
Die am 24.11.2024 vom Volk abgelehnten sechs Autobahn­ausbau­projekte wurden im Zuge der Priorisierung erneut überprüft. Drei der sechs Projekte werden als prioritär oder sogar dringlich bewertet. Für Pro Alps ist klar: der Volkse­ntscheid muss respektiert werden. Verkehrs­politik darf nicht gegen den demo­kratischen Willen der Bevölkerung gemacht werden. Statt neuen Auto­bahnen braucht es nachhaltige Alter­nativen, wie sie das Gutachten teilweise bereits aufzeigt – Projekte, die Verlagerung, Klima­schutz und regionale Lebens­qualität fördern.

Pro Alps wird die weiteren Beratungen im Parlament mit kritisch begleiten und sich weiterhin stark für die Verlagerung auf die Schiene, das Verhindern des Autobahn­ausbaus sowie dass der Volks­willen respektiert einsetzen.

Statt Beton braucht es Alternativen, die Verlagerung und Klima­schutz stärken.

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    Strassenausbau im Alpenraum

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    Verlagerung des Güterverkehrs

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