Bisher fahren keine Gigaliner durch die Schweiz. Das hiesige Maximalgewicht ist gesetzlich beschränkt und vertraglich mit der EU gesichert. Jetzt steigt der Druck, dies zu ändern.
In der Schweiz dürfen Lastwagen heute maximal 40 Tonnen schwer und 18,75 Meter lang sein. International ist der Druck gross, Gigaliner mit bis zu 60 Tonnen Gewicht und bis zu 25 Meter Länge zuzulassen.
Die Europäische Union will Gigalinern grenzüberschreitend den Weg ebnen. Neu sollen Mitgliedstaaten, die Gigaliner in ihrem Hoheitsgebiet zulassen, diese auch bei grenzüberschreitenden Einsätzen zwischen benachbarten Mitgliedstaaten erlauben. Ein bilaterales Abkommen soll nicht mehr wie bisher erforderlich sein und die aktuelle Beschränkung, nur eine Grenze zu überschreiten, soll fallen. Damit öffnet die EU Tür und Tor für Langstreckenverkehre über mehrere Länder mit Gigalinern. Das Europäische Parlament hat dem Vorschlag der EU-Kommission bereits zugestimmt. Das Verdikt des Europäischen Rates wird bis im Jahr 2025 erwartet.
Mittelfristig wird die EU alles unternehmen, um den wichtigen Nord-Süd-Korridor durch die Schweiz für Gigaliner zu öffnen. Und es geht noch weiter: In einzelnen Ländern, wie beispielsweise Schweden, donnern bereits Monsterlastwagen mit 90 Tonnen Gewicht und 30 Meter Länge über die Strassen.
Pro Alps lehnt diese Entwicklung entschieden ab, da sie den Alpenschutz und die Lebensqualität der Menschen entlang der Transitachsen gefährdet.
Gigaliner
Bis zu 60 Tonnen schwer und 25 Meter lang können sie sein. Damit überschreiten sie die in der Schweiz zulässigen Masse und Gewichte um einen Drittel.
Rückverlagerung auf Strasse
Gigaliner verbilligen den Strassentransport zusätzlich und führen zu einer Rückverlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Strasse.
Umweltschäden
Gigaliner reduzieren weder Staus noch Lärm, Treibhausgase oder Luftschadstoffe. Sie erhöhen diese Belastungen sogar noch durch die Rückverlagerung.
Gigaliner können bis zu 60 Tonnen schwer und 25 Meter lang werden – das lassen wir auf Schweizer Strassen nicht zu!
Langjähriger Widerstand
Vor 15 Jahren versuchte die EU erstmals, Gigaliner zuzulassen. Europaweit formierte sich Widerstand aus Zivilgesellschaft und Politik. Wir vereinten die Schweizer Gegner und führten Aktionen durch. Der Widerstand war erfolgreich, die EU liess von ihren Plänen ab. Auf dem Foto: Megatruck wie er in Schweden anzutreffen ist.
Gemeinsam gegen die Megatrucks
Die Alpen-Initiative hat am 8. August 2009 in Basel ein Mahnfeuer entzündet – gegen Megatrucks und aus Solidarität mit den Menschen in den Agglomerationen. Denn nicht nur die Bergbevölkerung wird leiden, wenn die 60-Tonnen-Lastwagen anrollen.
Keine 60-Tönner auf Schweizer Strassen!
Gigaliner gefährden andere Verkehrsteilnehmende, belasten die Infrastruktur, schaden der Umwelt und torpedieren die Verlagerung von Gütern auf die Schiene. Das lassen wir nicht zu!
Die EU erhofft sich durch Gigaliner günstigere Transportkosten und positive Effekte aufs Klima, weil mit einer Fahrt mehr Ware transportiert werden kann. Doch das ist ein Trugschluss. Denn je billiger der Strassentransport, desto schwieriger wird es für die Bahn, in diesem unfairen Konkurrenzkampf mitzuhalten. Dies führt zur Rückverlagerung des Güterverkehrs von der umweltfreundlichen Schiene auf die Strasse.
Gigaliner bremsen das Erfolgsmodell der Schweizer Verlagerungspolitik aus und schaden Mensch und Umwelt. Sie reduzieren weder Staus noch Lärm, Treibhausgase oder Luftschadstoffe. Sie erhöhen diese Belastungen sogar durch die Rückverlagerung auf die Strasse. Zudem stellen die überdimensionierten Lastwagen eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende sowie unsere Infrastruktur dar – so würden etwa Brücken durch das höhere Gewicht noch mehr belastet werden, ältere Leitplanken könnten einem Aufprall der Fahrzeuge nicht standhalten.
Deshalb kämpfen wir gemeinsam mit europäischen Umweltverbänden und politischen Verbündeten gegen die europaweite Zulassung. Damit die Schweiz nicht wortwörtlich unter die schweren Räder kommt, setzen wir auf das bewährte Erfolgsrezept – für Güter die Bahn. Diese kann ein Vielfaches der Fracht eines Gigaliners transportieren – und das weitaus umweltfreundlicher!
«Die Bahn kann ein Vielfaches eines Gigaliners transportieren – und das deutlich umweltfreundlicher!»
Was wir tun
Gigaliner gefährden den Alpenschutz. Pro Alps engagiert sich entschlossen dafür, sie von den Schweizer Strassen fernzuhalten.
Wir sensibilisieren
Mit Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sensibilisieren wir für die Gefahren, welche durch die Einführung von Gigalinern drohen.
Wir überzeugen
Wir überzeugen Entscheidungstragende in der Schweiz und Europa davon, auf die Zulassung von Gigalinern zu verzichten.
Wir aktivieren
Mit kreativen und aufrüttelnden Aktionen generieren wir Aufmerksamkeit für die Problematik der Gigaliner und ihre möglichen Auswirkungen auf Mensch und Natur im Alpengebiet.
Helfen Sie mit, den Verkehr verträglicher zu gestalten.